Mit Licht gegen den politischen Islam

Bediuzzaman (Bedīʿ uz-zamān)Saʿīd Nursī, als Kurde 1876 in der Provinz Bitlis geboren und am 23. März 1960 in Şanlıurfa gestorben, gilt heute als einer der einflussreichsten islamischen Gelehrten in der Türkei. Er erlebte das Ende des Osmanischen Reiches und den Anfang der Republik Türkei.

Die Zeitspanne vom Ende des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts birgt viele Reformen und Veränderungen für das späte Osmanische Reich und für die junge Republik Türkei. Verschiedene politische Strömungen entstehen: Immer mehr Menschen studieren in Europa und orientieren sich am Westen, was sich in ihren politischen Ansichten widerspiegelt. Dem stehen Konservative entgegen, die sich nach einem islamischen Staat sehnen und westliche Regierungsformen vehement ablehnen. Dies stellt die Geburt des „politischen Islams“ in der Türkei dar, der die Errichtung eines islamischen Staates und die Durchsetzung religiöser Gebote und Verbote durch diesen vorsieht.

Bediuzzaman Said Nursi sticht dabei besonders hervor. Am Ende der Tanẓīmāt-Zeit (1839–1876) geboren, hat er das Glück oder – je nach Sichtweise – das Pech, sämtliche politischen Strömungen wie die Jungosmanen, Jungtürken sowie die beiden osmanischen Verfassungsperioden (1876 und 1908) und die Gründung der Republik Türkei (1923) zu erleben. In einer Zeit, in der die Religion immer mehr in den Hintergrund tritt, setzt er sich für das Wiederaufleben des Islams ein und wird berühmt mit seinem Ausspruch: „Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem Teufel und der Politik.“

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