Wissenschaft und Forschung

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Der größte Vulkan der Erde liegt unter Wasser

Amerikanische Geologen sind bei Messungen im Nordwest-Pazifik etwa 1.600 Kilometer östlich von Japan auf den größten Vulkan gestoßen, der je auf der Erde entdeckt wurde: das Tamu Massiv. Mittlerweile hat sich bestätigt, dass seine Ausmaße sogar den Olympus Mons auf dem Mars überragen, von dem man bislang annahm, dass er mit 625 Kilometern Durchmesser der größte Vulkan unseres Sonnensystems sei. Das Tamu Massiv erstreckt sich über 310.000 Quadratkilometer, eine Fläche, so groß wie Polen. Und seine Basis hat an der breitesten Stelle einen Durchmesser von über 650 Kilometern. Fast noch überwältigender ist seine Höhe. Diese liegt bei knapp 30 Kilometern, wobei jedoch nur das oberste Plateau aus dem Meeresboden herausragt. Der Rest versteckt sich in der Erdkruste. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Entstehung des Vulkans vor vielen Millionen Jahren vom Auseinanderdriften von drei Erdplatten in der Region begünstigt war.

Von Älteren Lernen

Dass ältere Menschen ihre Erfahrungen an jüngere weitergeben, hat der Menschheit in ihrer Geschichte viel Segen gebracht. Heute hingegen scheint das Wissen der Alten oft nicht mehr so gefragt zu sein. Ganz anders sieht das bei Kranichen aus. Schreikraniche sind Zugvögel, die über sehr weite Strecken navigieren müssen. Und offensichtlich übernehmen dabei die älteren Tiere meistens die Führung. Die jüngeren orientieren sich an ihnen, lernen von ihnen und verbessern dadurch kontinuierlich ihre eigenen Fähigkeiten.

Andere Vogelarten mögen schon von Geburt an über ausgeprägte Navigationsfähigkeiten verfügen. Bei Schreikranichen ist dies jedoch nicht der Fall. In den USA wurden im Rahmen eines Großprojekts viele von ihnen in Gefangenschaft aufgezogen und anschließend ausgewildert. Ihre Bewegungen konnten dank technischer Hilfsmittel jederzeit nachvollzogen werden. Nachdem sie auf ihrem ersten Vogelzug in der Freiheit noch einem Ultraleichtflugzeug gefolgt waren, schlossen sie sich später Schwärmen mit anderen Vögeln an: einige von ihnen jungen Kranichen, einige von ihnen Schwärmen, in denen auch ältere Kraniche mitflogen. Letztere kamen deutlich weniger weit vom Kurs ab als die Schwärme der Gleichaltrigen. Oder noch konkreter: War der älteste Vogel in der Gruppe ein Jahr alt, betrug die Abweichung von der direkten Route 76 Kilometer. War er hingegen acht Jahre alt, betrug die Abweichung nur ca. 47 Kilometer. Mit anderen Worten: Sieben Jahre Erfahrung führten zu einem um ca. 38 Prozent besseren Ergebnis.

Interdisziplinäre Kooperation ist eine Stärke

Der Schutz der Umwelt umfasst alle Lebensbereiche und lässt sich nicht auf einzelne Fachgebiete begrenzen. Daraus folgt, dass die unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen miteinander kooperieren müssen, wenn sie die großen Herausforderungen bewältigen wollen. Eigentlich zweifelt ja auch niemand daran, dass interdisziplinäre Forschung wertvoll ist und innovative Ansätze und Herangehensweisen hervorbringt. Trotzdem existieren in der Praxis viele Hemmnisse, die einer erfolgreichen Kooperation im Wege stehen. Das ergab die Auswertung einer Befragung von über 300 Wissenschaftlern, die an der Universität Louisiana durchgeführt wurde.

Demnach sind persönliche Spannungen zwischen Wissenschaftlern, die in ihren jeweiligen Disziplinen mit unterschiedlichen Methoden und Verfahrensweisen arbeiten, zwar ein Problem. Doch fataler noch seien die Barrieren zwischen Fachbereichen und Institutionen. Beispielsweise werde die Zusammenarbeit in Umweltfragen nur unzureichend gefördert und honoriert. Und die Einarbeitung in fremde Fachgebiete und Zusammenhänge gelte noch immer häufig als Zeitverschwendung. Sie finde kaum Anerkennung und sei der Karriere eher hinderlich.

Anderen Forschungen zu ähnlichen Themen zufolge mag interdisziplinäre Zusammenarbeit die Arbeit der beteiligten Institutionen vorübergehend verlangsamen und auch die Publikationsrate schmälern. Doch langfristig ist sie ertragreicher und führt sogar zu mehr Publikationen. Was lässt sich also tun? Barrieren und Hemmnisse zwischen den einzelnen Disziplinen sollten möglichst früh abgebaut werden. Positiv zu werten wäre es, wenn bereits im Grundstudium interdisziplinäre Kooperation gefördert wird.

Bleibende Schäden für Neugeborene durch Rauchen in der Schwangerschaft

Eine neue Studie aus den Niederlanden legt nahe, dass die Hirnentwicklung von Kindern gestört und dauerhaft beeinträchtigt wird, wenn ihre Mutter in der Schwangerschaft raucht. 226 Kinder wurden über einen langen Zeitraum hinweg begleitend beobachtet. Die Hälfte von ihnen hatte eine Nichtraucherin zur Mutter, die anderen eine Raucherin. Allerdings hörten 17 Raucherinnen auf zu rauchen, als sie bemerkten, dass sie schwanger waren. Die übrigen rauchten zwischen einer und über neun Zigaretten pro Tag.

Im Alter von sechs bis acht Jahren wurde das Gehirn der Kinder gescannt und die Größe der einzelnen Hirnregionen gemessen. Außerdem wurden die Kinder mit sechs Jahren einem Standardtest unterzogen, der Aufschluss über ihr Verhalten und ihren psychischen Zustand gab. Diese Messungen ergaben: Das Gehirnvolumen der Raucherinnen-Kinder war geringer, und einige Bereiche der Großhirnrinde, die für die Kontrolle von Stimmungen maßgeblich sind, waren unterentwickelt. Daraus schlossen die Forscher, dass diese Kinder anfälliger für manisch-depressive Erkrankungen sind. Möglich sei, dass die Entwicklung des Gehirns im Mutterleib von Tabakinhaltsstoffen direkt beeinträchtigt wird. Möglich sei aber auch, dass das Rauchen indirekt eine Verengung der Blutgefäße bewirkt und der Fötus aufgrund dessen mit zu wenig Blut versorgt wird. Unterschiede zwischen Kindern von Nichtraucherinnen und Kindern von Raucherinnen, die mit Beginn der Schwangerschaft aufhörten zu rauchen, ließen sich nicht feststellen. Ein Verzicht auf das Rauchen zumindest für die Zeit der Schwangerschaft lohnt sich also in jedem Fall.

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