Nanomedizin – ein neues Modell für die Medizin

Mittlerweile haben wir uns ja schon fast daran gewöhnt, die Vorsilbe ‚Nano-‘ in Verbindung mit den unterschiedlichsten Dingen zu hören, und kümmern uns nicht weiter darum, was diese Dinge für unser tägliches Leben bedeuten. Aus Sicht der Materialwissenschaft beschäftigt sich die Nanotechnologie oder Nanowissenschaft mit der Herstellung und Einführung von Materialien (Atomen, Molekülen und Clustern) im Nanomaßstab, die einzigartige Eigenschaften in Bezug auf ihre Größe und Zusammensetzung aufweisen. Zur Orientierung: Eine Milliarde Nanometer entsprechen einem Meter. Diese Technologien können in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt werden, in der Materialwissenschaft ebenso wie in der Medizin, im Elektronik-Bereich usw.

Faszinierend an solchen Materialien ist vor allem die Tatsache, dass sich auf Nanometer-Ebene mit Hilfe spezieller chemischer und physikalischer Verfahren Partikel oder Einheiten aller Art herstellen lassen, die abhängig von ihrer Größe, Form und Elementarzusammensetzung außergewöhnliche Funktionalitäten an den Tag legen: zum Beispiel eine sehr starke Lichtabsorptions- bzw. Lichtemissionsfähigkeit, hohe Plasmon-Resonanz, eine große Oberfläche, die Fähigkeit, Licht in Wärme umzuwandeln, hervorragende magnetische Eigenschaften etc. Diese Vorzüge werden im Technologiesektor erkannt und genutzt; es handelt sich um Eigenschaften, mit denen herkömmliche Materialien nicht dienen können.

In diesem Beitrag soll es aber nicht darum gehen, einen Überblick über sämtliche Technologien zu geben, die auf Nanomaterialien basieren; vielmehr möchte ich mich auf die medizinischen Aspekte und Anwendungen der Nanotechnologie konzentrieren und aufzeigen, in welche Richtung wir uns dort bewegen. Die Nanomedizin ist ein noch recht junger Zweig der Nanotechnologie, in dem versucht wird, medizinisch relevante Wirkstoffe und Kontrastmittel an Körperstellen zu schleusen, wo sie benötigt werden. Die Bereiche Wirkstofftransport und -verabreichung profitieren genauso stark von der Nanotechnologie wie biomedizinische Bildgebungsverfahren, weil beträchtliche finanzielle Anreize in Form von staatlichen und privaten Fördergeldern dafür sorgen, dass hochkarätige Institutionen und Wissenschaftler rund um den Globus an entsprechenden Materialien forschen. Unter anderem aus diesem Grunde liefern Nanomaterialien nie dagewesene Resultate in Diagnose und Therapie. Weiterlesen

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